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Braumeister Etiketten der Sudwerkstatt

Bier-Etiketten

Etiketten für Ihr Bier

Wer sein selbst gebrautes Bier in Flaschen abfüllt, will diese vielleicht auch mit Etiketten verschönern. Bevor man aber der Kreativität freien Lauf lassen kann, muss man sich zwangsweise mit den Vorgaben für ein Bieretikett vertraut machen. Denn einige Sachen müssen draufstehen, andere wiederum nicht. Nachfolgend wollen wir Ihnen also gerne eine Übersicht geben, was es zu beachten gilt.

Ist der Pflichtteil einmal geschafft, kann es mit der Gestaltung der Etiketten losgehen. Und obwohl es hier natürlich, wie beim Bierbrauen auch, auf den persönlichen Geschmack ankommt, gibt es dennoch ein paar handwerkliche Tipps für eine gute Gestaltung.

Ach ja: Wir wollen mal nicht so sein und erlauben die Nutzung dieser Tipps auch für Biere, die nicht mit dem Braumeister gebraut wurden. Wir verraten es auch niemandem, diese Personen sind ja eh gestraft genug ...

Pflichtangaben

Was muss denn nun draufstehen auf meinem Etikett? Nachfolgend haben wir eine vereinfachte Liste zusammengestellt, die Ihnen vor allem als Orientierung und nicht als Schritt-für-Schritt-Anleitung dienen soll. Und auch wenn wir versuchen hier eine bestmögliche Hilfestellung zu geben, können wir keine Rechtssicherheit gewährleisten.

Die folgenden Angaben sind ohne Gewähr, die rechtlichen Vorgaben können von Land zu Land unterschiedlich sein.

Verkehrsbezeichnung

Die Verkehrsbezeichnung kann zum Beispiel einfach »Bier« lauten oder aber Sie nutzen die Sortenbezeichnung wie z. B. Pils, Export, Dunkel, Hell, Lager, Märzen, Bock, Alt, Kölsch, Weizenbier (Weiße, Weizen), Weizenbock, Alkoholfreies Bier.

Nennfüllmenge

Die Nettofüllmenge muss in Litern, Zentilitern oder Millilitern angegeben werden und kann entsprechend abgekürzt (l, cl, ml) werden.

Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)

Das Haltbarkeitsdatum muss mit Tag, Monat und Jahr angegeben werden und muss mit dem Wortlaut »mindestens haltbar bis« betitelt sein. Auf die Angabe des Tages kann verzichtet werden, sofern der Titel »mindestens haltbar bis Ende« lautet. Es darf nicht mit »MHD« abgekürzt werden.

  • die Jahresangabe darf mit den beiden Endziffern dargestellt werden (also anstatt 2019 nur 19)
  • Die Abkürzung des Monats ist erlaubt (z.B. Jan. statt Januar)
  • Die Angabe kann auch mittels einer eingekerbten Kalenderleiste erfolgen

Alkoholgehalt

Bei Getränken mit mehr als 1,2 Prozent Vol. Alkohol muss der Alkoholgehalt angegeben werden. Die Angabe sollte nicht mehr als eine Dezimalstelle haben. Die Angabe wird gefolgt von dem Symbol »vol«. Man darf das Wort »Alkohol«, »Alk.« oder »alc.« hinzufügen.

Bis zu einer Angabe von 5,5 Prozent darf die Abweichung 0,5 Prozent betragen. Das Bier darf also bei Angabe von 5,5 Prozent tatsächlich zwischen 5 und 6 Prozent haben.

Bei einer Angabe über 5,5 Prozent darf der tatsächliche Alkoholgehalt um bis zu 1 Prozent abweichen! D.h. das Bier darf bei einer Angabe von 5,6 Prozent tatsächlich 4,6 - 6,6 Prozent haben.

Herstellerangabe

Hier ist die vollständige postalische Anschrift des Brauers oder der Brauerei gemeint.

Zutatenverzeichnis

Da Wasser den größten Anteil des Bieres ausmacht, ist es an erster Stelle zu nennen. Anstelle von »Wasser« kann auch »Brauwasser« geschrieben werden.

Die Malzart muss angegeben werden. Der alleinige Überbegriff »Malz« ist aufgrund der Allergenkennzeichnung nicht mehr ausreichend. Er kann zwar verwendet werden, wenn es sich um Gerstenmalz handelt, allerdings muss dann der Hinweis »enthält Gluten« hinzugefügt werden.

Für Naturhopfen, Hopfenpellets sowie Hopfenpulver ist die Bezeichnung »Hopfen« ausreichend. Hopfenextrakt muss als »Hopfenaroma«, »Hopfenauszug« oder »Hopfenextrakt« gekennzeichnet werden.

Eine Verpflichtung zur Angabe von »Hefe« besteht nur dann, wenn die Hefe im fertigen Bier noch enthalten ist.

Kohlensäure, die im Brauprozess entsteht, muss nicht gekennzeichnet werden.

Losangabe

Die Los-Kennzeichnungs-Verordnung (LKV) schreibt die Kennzeichnung mittels einer eindeutigen Losnummer vor und dient zur Rückverfolgung von Verkaufseinheiten die unter gleichen Bedingungen hergestellt wurden. Die Kennzeichnung der Verkaufseinheit kann bei vollständigem MHD mit Tag/Monat/Jahr weggelassen werden.

Nährwertkennzeichnung

Die Nährwertkennzeichnung gilt nur für Getränke mit einem Alkoholgehalt von weniger als 1,2 Prozent.

Tipps für gute Gestaltung

Endlich geschafft. Die notwendigen Informationen haben Sie zusammen getragen und jetzt können Sie mit der Gestaltung der Etiketten loslegen. 

Ein Beispiel für ein, wie wir finden, gelungenes Etikett sehen Sie hier rechts in der Slideshow. Die Etiketten wurden von der Sudwerkstatt gestaltet. Hier sind einige Tipps für die Gestaltung Ihrer Etiketten.

Geschmacksache

Alles kann, nichts muss: die Ratschläge, die Sie hier finden, sollen Ihnen nur als grobe Orientierung dienen. Denn letztendlich ist die Gestaltung eines Etiketts natürlich auch immer Geschmacksache und wichtig ist, dass es Ihnen gefällt.

Weniger ist mehr

Versuchen Sie nicht zu viele Elemente auf einem Etikett zu verwenden. Dadurch wird das Etikett schnell unübersichtlich und man kann die wesentlichen bzw. wichtigen Informationen nicht mehr schnell erfassen.

Lassen Sie ein bisschen Platz

Trauen Sie sich ruhig auch einmal etwas leer, also zum Beispiel weiß zu lassen. Nicht jeder Platz muss oder soll genutzt werden. So geben Sie Ihren Gestaltungselementen Raum zu wirken.

Nicht zu viele verschiedene Schriften verwenden

Idealerweise beschränken Sie sich auf 1-2 verschiedene Schriftarten. Das sorgt für ein ruhiges und gut lesbares Schriftbild. Die verwendeten Schriften sollten sich nicht zu ähnlich sein, damit man sie klar von einander unterscheiden kann.

Einheitliche Gestaltung

Auch wenn Sie verschiedene Biere brauen, so soll doch immer erkennbar sein, dass dieses eine Bier von Ihnen kommt. Die Flaschen sollten also alle ähnlich gestaltet sein und eine gewissen Zusammengehörigkeit besitzen.

Unterscheidung durch Farbcodierung

Wenn Sie einheitliche Gestaltung Ihrer Biere definiert haben, können Sie die unterschiedlichen Biersorten zum Beispiel mit Hilfe einer Farbcodierung unterscheiden. So könnte ein Pils zum Beispiel grün sein, ein Bockbier rot und ein Weizenbier gelb. Sie können aber natürlich nicht nur farbliche Unterscheidungen einbauen, sondern Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Achten Sie einfach nur darauf, dass nicht jede Flasche komplett unterschiedlich aussieht.

Wichtiges groß, unwichtiges klein darstellen

Gestalten Sie wichtige Sachen größer als Informationen, die nicht so wichtig sind.